Viele Fragen, viele Antworten. Wenn noch etwas ungeklärt bleibt, dann meldet euch hier!

In der solidarischen Landwirtschaft (Solawi, englisch: Community Supported Agriculture CSA) werden Betriebskosten und Ernte zwischen Erzeuger*innen und Abnehmer*innen geteilt. Eine Gruppe von privaten Haushalten trägt, in der Regel verbindlich für ein Jahr, die Kosten der gesamten Lebensmittelerzeugung eines landwirtschaftlichen Betriebs, wofür sie im Gegenzug dessen Ernteertrag (meist im Rahmen eines wöchentlichen Ernteanteils) erhält. So entsteht eine nicht-industrielle, marktunabhängige Landwirtschaft mit persönlichem Bezug zwischen Erzeuger*innen, Abnehmer*innen und der Ernte.

Als Mitglied der Solawi-Genossenschaft zeichnest du (mindestens) einen, besser mehrere, sogenannte Geschäftsanteile á 100 €, die du deine ganze Mitgliedschaft über behältst. Diese machen dich zur/zum Miteigentümer*in der Genossenschaft und Teil der Solawi-Gemeinschaft. Damit hast du ein Stimmrecht auf der Generalversammlung und das Recht, die Angebote der Genossenschaft zu nutzen. Dazu zählen die Abnahme eines Ernteanteils und die Teilnahme bei allen Veranstaltungen, Festen etc. Solltest du im Verlauf wegziehen oder aus anderen Gründen aus der Genossenschaft wieder austreten wollen, bekommst du deine(n) Geschäftsanteil(e), nach Ablauf der Kündigungsfrist, wieder zurückgezahlt.

Ob du aktiv bei jeder Versammlung und anderen Aktivitäten dabei bist oder nur beobachten und dein Gemüse genießen möchtest, entscheidest du. Jede*r, die/der der Satzung zustimmt, ist in der Genossenschaft willkommen!

Der Genossenschaftsanteil ist der sogenannte Geschäftsanteil an der Solawi Heckengäu eG. den Du bei Eintritt in die Solawi zeichnest. Dieser macht Dich zur/zum Miteigentümer*in der Genossenschaft und Teil der Solawi-Gemeinschaft. Der Ernteanteil ist Dein wöchentliches Gemüse. Diesen sicherst Du Dir über den Erntevertrag.

Nein, das musst du nicht! Du kannst gerne als Mitglied dabei sein, zu Versammlungen und Festen kommen oder still von der Ferne beobachten. Falls du selber dein Gemüse anbaust, weiter weg wohnst oder aus anderen Gründen keinen Ernteanteil abnehmen möchtest, ist das kein Problem. Wir freuen uns, wenn du das Projekt unterstützt.

Ja, genau! Deine Genossenschaftsmitgliedschaft ermöglicht Dir den Zugang zu Deinem Ernteanteil.

Deine Geschäftsanteile zeichnest du einmalig mit Eintritt in die Genossenschaft. Dein jährlicher Beitrag in Höhe von 24 € deckt den Grundstock an Kosten der Mitgliederverwaltung (Mitglieder-Kommunikation, Organisation und Durchführung der Generalversammlung).

Den Beitrag für den Ernteanteil kannst du jährlich, vierteljährlich oder monatlich entrichten. Aktuell gibt es, um den Verwaltungsaufwand geringer zu halten, festgelegte Preise. Der Preis für einen normalen Anteil liegt aktuell bei 100 € pro Monat, ein kleiner Anteil kostet 55 €. Falls dir das finanziell nicht möglich ist, gibt es solidarisch reduzierte Anteilspreise. Sag‘ uns einfach Bescheid! 
Für die Abnahme eines Ernteanteils musst du einen Erntevertrag abschließen. Falls wir dir zum Zeitpunkt des Abschlusses deines Erntevertrages keinen freien Ernteanteil zuweisen können, kommst du automatisch auf die verbindliche Warteliste für die nächsten freien Anteile. Kosten für deinen Ernteanteil fallen natürlich erst ab deiner ersten Abholung an.

Bei uns gibt’s die Dividende in Form einer tollen Gemeinschaft, der Förderung unseres natürlichen Ökosystems, eines Lernorts für unsere Kinder, fairer Löhne und vielem mehr! 🙂
Finanzielle Anreize haben wir bewusst ausgeschlossen. Unsere Solawi soll kein Spekulationsobjekt sein, sondern langfristigen, stabilen Mitgliedernutzen bringen.

Die Genossenschaft wird durch die Einlagen und Darlehen gemeinschaftlich finanziert, was eine günstige Finanzierung und niedrigen Kapitaldienst ermöglicht. So können wir effizient und rentabel wirtschaften! Das Potential liegt dabei im gemeinsamen Engagement vieler Mitglieder – für eine klimafreundliche, ökologische, resiliente und solidarische Landwirtschaft.
Einen Blogbeitrag darüber gibt’s hier.

Am besten zeichnest du bei Eintritt in die Genossenschaft mehr als einen Geschäftsanteil. Wir empfehlen allen Mitgliedern mindestens drei Geschäftsanteile zu zeichnen und damit die Finanzkraft der Solawi zu stärken. Dies kannst du bereits ganz einfach in der Beteiligungserklärung beim Eintritt angeben. Sobald du Genossenschaftsmitglied bist, würden wir uns sehr über ein qualifiziertes Nachrangdarlehen freuen. Dieses ist für Beträge ab 1000 € geeignet und mit bis zu 2% verzinst. Weitere Infos bekommst du hier!

Ja, Spenden sind natürlich möglich und auch ein Weg die Solawi finanzkräftiger zu machen und unser zukunftsweisendes Projekt zu unterstützen. Da wir aber nicht gemeinnützig tätig sind, können wir leider keine Spendenquittung ausstellen, die Du in Deiner Steuererklärung angeben könntest.

Ein Nachrangdarlehen ist eine Finanzierungsmöglichkeit für Genossenschaften gemäß dem Genossenschaftsgesetz. Hierbei geben die Mitglieder der Genossenschaft Direktkredite, die mit 0,1 bis 3% verzinst werden, und erhöhen so maßgeblich die Liquidität unserer gemeinschaftlichen Solawi. Das Geld bekommt der/die Darlehensgeber*in wieder. Wenn Du unterstützendes Mitglied werden möchtest oder Fragen hast zu den Darlehen, schau einfach hier vorbei oder melde Dich gerne per E-Mail bei post@solawiheckengaeu.de oder telefonisch bei Heiner unter 0178 4792128.

Die Kündigungsfrist von zwei Jahren zum Ende des Geschäftsjahres sichert unserer Genossenschaft die notwendige Stabilität. Deine Geschäftsanteile ermöglichen uns die Investition in Maschinen und Anlagen. Diese werden in der Regel auf 10 Jahre abgeschrieben. Verglichen damit sind die zwei Jahre Kündigungsfrist eher kurz. Zudem ist die lange Kündigungsfrist Ausdruck des wirtschaftlichen Grundgedankens, unser Geschäft auf langfristige Ziele statt kurzfristiger Gewinne auszurichten. Falls du immer noch skeptisch bist: du kannst deine Geschäftsanteile auch an eine andere Person abgeben. Dies geht sofort ohne Einhaltung der Kündigungsfrist. Die Kündigungsfrist kann im Falle deines Umzuges übrigens auch verkürzt werden. Die laufenden Kosten sind für dich deshalb sehr überschaubar, es dauert einfach nur ein bisschen, bis du das Geld für deine Anteile zurückbekommst. Somit brauchst du dir keine Sorgen zu machen, wenn du z.B. durch Umzug kurzfristiger aussteigen möchtest.

Es gibt keine Begrenzung nach oben, wie viele Mitglieder in unserer Genossenschaft sein können. Der Genossenschaftsanteil und der Ernteanteil sind voneinander getrennt. Wenn Du unser Projekt gut findest und uns unterstützen und beitreten möchtest, ist das jederzeit möglich. Aktuell (09/23) haben wir ca. 200 Mitglieder.

Die Anzahl der Ernteanteile ist aktuell auf 130 limitiert. Im Verlauf streben wir an, 300 Ernteanteile vergeben zu können. Deinen Ernteanteil sicherst du Dir über den Erntevertrag.

Die Generalversammlung findet in der Regel einmal im Jahr statt. Du wirst als Genossenschaftsmitglied hierzu mindestens 2 Wochen vorher in Textform eingeladen und hast unabhängig von der Anzahl Deiner Geschäftsanteile eine Stimme. Die Generalversammlung beschließt über die Grundsätze der Aufnahme neuer Mitglieder, die Benutzung von Einrichtungen der Genossenschaft, der genossenschaftlichen Selbsthilfe, der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung, der Nichtmitgliedergeschäfte sowie über den Wirtschafts- und Investitionsplan.

Das Gemüse wird in sogenannten Ernteanteilen unter allen Mitglieder geteilt.
Der Weg zum Gemüse ist einfach:
1. Du wirst Mitglied in der Genossenschaft.
2. Du schließt einen Erntevertrag ab und zahlst deinen monatlichen Betrag.
3. Du holst einmal pro Woche dein Gemüse an einem Verteilpunkt ab.

Wir haben aktuell fünf Verteilpunkte: Perouse, Leonberg, Renningen, Gerlingen und Neuhausen-Hamberg. Wenn mehrere Mitglieder aus einem Ort an der Initiierung zu einem neuen Verteilpunkt interessiert sind, unterstützen wir sie bei der Organisation. Die weitere Betreuung des Verteilpunktes übernehmen dann die Mitglieder eigenständig.

Jedes Genossenschaftsmitglied kann einen Erntevertrag abschließen. Aktuell gibt es einen festen Betrag von 100 € bzw, 55 € (kleiner Anteil) monatlich. Es gibt die Möglichkeit eines solidarischen Zusatzbeitrages, d.h. entsprechende der eigenen finanziellen Möglichkeiten mehr oder weniger zu zahlen. Angabe einfach im Erntevertrag machen.
Für den Fall, dass es mehr Nachfrage gibt, als wir bedienen können, vergeben wir die Ernteanteile nach Eingangsdatum des Erntevertrags, im Zweifel entscheidet das Eintrittsdatum in die Genossenschaft. First come, first serve!
Solltest du bedauerlicherweise keinen Ernteanteil mehr bekommen, nehmen wir dich auf die Warteliste fürs nächste Jahr. An den anderen Angeboten der Solawi kannst du natürlich dann teilnehmen.

In diesem Erntejahr können wir 130 große und 60 kleine Ernteanteile vergeben.
Über die folgenden Jahre wollen wir wachsen, um schließlich ca. 300 Haushalte jährlich mit gutem Gemüse versorgen zu können.

Der wöchentliche normale Ernteanteil enthält mit 3-3,5 kg (plus 0,75 kg Kartoffeln) genug saisonales Gemüse für Paare oder eine kleine Familie. Neu ab 2023 gibt es den kleinen Anteil für 1-2 Personenhaushalte. Wenn Du genauer wissen möchtest, welches Gemüse bei uns dabei ist und wann es geerntet wird, schau Dir unseren Anbauplan an!

Vier Joker pro Ernteanteil pro Jahr sind eingeplant und eingepreist. Mehr Infos zum Abauf gibt’s HIER.

Ja genau! Da wir die Anbauplanung im Voraus machen, bezieht sich Dein Ernteanteil auf ein Jahr. Die Laufzeit des Erntevertrags beginnt mit dem Tag der ersten Lieferung und endet jeweils zum 31.03. des Folgejahres. Der Erntevertrag verlängert sich automatisch um ein Jahr, sollte er nicht fristgerecht gekündigt werden.

Für diesen Fall haben wir uns für Dich eine sogenannte „Tauschkiste“ überlegt. In diese Kiste kannst Du das Gemüse, welches Du nicht möchtest oder nicht verträgst hineinlegen. Wenn jemand anderes zuvor bereits ein Gemüse rein gelegt hat, kannst Du Dein Gemüse gegen dieses in der Tauschkiste auch eintauschen. Zusätzlich zur „Tauschkiste“ gibt es auch eine „Hasenkiste“. Hier kann nicht gewolltes Grün oder Blattwerk reingelegt werden und wer ein Haustier hat, dem dieses schmeckt, kann es gerne mitnehmen.

Mit dem Unterzeichnen Deiner Beitrittserklärung wirst Du Miteigentümer*in der Genossenschaft und Teil der Solawi-Gemeinschaft. D.h. Du hast ein persönliches Stimmrecht auf der Generalversammlung und das Recht, die Angebote der Genossenschaft zu nutzen. Wir stehen Deinen Wünschen offen gegenüber und freuen uns über Anregungen, auch was die Auswahl des Gemüses angeht! Du kannst uns diesbezüglich gerne per E-Mail kontaktieren oder auch persönlich auf dem Acker.

Unser Acker befindet sich in Perouse (im Förstle) und wird von unserem kleinen Gärtner*innen-Team gehegt und gepflegt.

Da wir immer im Voraus für ein Jahr die Anbauplanung machen, ist dies leider nicht möglich.

Wir halten uns seit unserer Gründung an die Regularien der EU-Bio-Verordnung. Sprich, wir setzen u.a. keine synthetischen Dünge- und Pflanzenschutzmittel ein. 2023 haben wir mit der Zertifizierung begonnen, d.h. unser Betrieb wird regelmäßig von einer unabhängigen Kontrollstelle kontrolliert. Nach einer Umstellungszeit von zwei Jahren, also ab 2025 dürfen wir unsere Produkte dann auch offiziell als Bio-Gemüse vermarkten und das Bio-Siegel führen.

Ein wesentlicher Bestandteil unserer Gemeinschaft ist der solidarische Gedanke und ein respektvolles Miteinander. Jede*r, die/der sich in die Solawi mit einbringen möchte, ist herzlich willkommen! Vielleicht hast Du Lust im Kernkreis auch mal hinter die Kulissen unserer Solawi zu schauen und Dich bei der Orga einzubringen oder Du hast Interesse beim Aufsichtsrat mitzuwirken. Wir veranstalten auch regelmäßige Ackertage, bei denen Du tatkräftig mithelfen kannst. Also Du siehst, es gibt genügend Möglichkeiten sich zu entfalten, wir freuen uns auf Dich!

Nein, dass musst Du nicht, ganz getreu dem Motto „Jede*r kann, keine*r muss“. Wenn Du einfach wöchentlich Dein Gemüse abholen möchtest und Dich das glücklich und zufrieden macht, sind wir’s auch! Solltest du Freude daran haben, regelmäßig oder auch nur ab und zu auf dem Acker, bei der Organisation von Festen, beim Ausliefern etc. zu helfen, ist deine Unterstützung immer willkommen!

Nach Abwägen aller Optionen haben wir uns im Gründungsteam entschlossen, dass die Solawi Heckengäu eine Genossenschaft werden soll. Wir möchten mitgliedergetragen und partizipativ sein. Unsere Genossenschaft besteht aus den zwei Vorständen sowie sechs Menschen im Aufsichtsrat. Dazu kommen noch zahlreiche Mitglieder.

Intern sind wir in verschiedenen Arbeitskreisen organisiert. Der Orgakreis ist die innerste Struktur. Wir haben uns gemeinschaftlich entschieden, dass unsere Zusammenarbeit in der Solawi nach soziokratischen Methoden erfolgt. Inbesondere wollen wir Entscheidungen stets im Konsent treffen.

“Soziokratie ist eine Organisationsform“

Durch ihre Prinzipien wird sichergestellt, dass ein Ignorieren von Spannungen strukturell vermieden wird und im Sinne von gemeinsamen Zielen nachgesteuert wird. Die Mitglieder einer Organisation entwickeln Mitverantwortung kollektiver Intelligenz sowohl für den Erfolg der Organisation als Ganzes als auch für jeden Einzelnen.”
Quelle: wikipedia