Wir wollen Euch so bald wie möglich mit einer regionalen und nach biologischen Grundsätzen angebauten Gemüsevielfalt versorgen. Im Moment ist unser Acker allerdings einfach nur ein Acker. Deshalb soll und wird es nicht mehr lange dauern, bis die ersten Pflänzchen dort wachsen. Heute möchten wir Euch über unser Anbausystem informieren, mit welchem wir den Gemüseanbau realisieren wollen. Natürlich stehen wir noch ganz am Anfang und müssen das Konzept möglicherweise an die Gegebenheiten anpassen, falls wir in den nächsten Jahren feststellen, dass die Dinge anders laufen, als wir das geplant haben.
Einerseits wird es einen
Mulchanbau
mit bodendeckendem Mulch geben. Das eignet sich besonders für die länger stehenden Lagerkulturen wie Möhren oder Kohl. Der pflanzliche Mulch wird in die stehenden Bestände eingebracht und deckt den gesamten Boden ab. Das hat viele Vorteile für den Anbau: Die Verdungstung wird reduziert – man muss also weniger Bewässern – und das Wachstum des Beikrauts wird unterdrückt. Außerdem wird durch die Zufuhr von organischer Substanz (in Form des Mulches) Humus aufgebaut und das Bodenleben gefüttert, was die nachhaltige Bodenfruchtbarkeit sichert.
Für unser Feingemüse werden wir unser zweites System anwenden, welches an das
Market Garden Prinzip
angelehnt ist. Dabei soll auf wenig Fläche eine möglichst große Gemüsevielfalt in einem sich selbst tragenden, regenerativen System angebaut werden.
Das Prinzip zeichnet sich durch kleinteiligen händischen Gemüseanbau aus, also die Verwendung von Handgeräten anstatt eines Traktors. Durch die daraus resultierende geringere Gewichtseinwirkung wird Bodenverdichtung entgegengewirkt. Auch permanente Beete und Wege sollen Bodenverdichtung vermeiden.
Beim Anbau wird auf mineralische Dünung und chemischen Pflanzenschutz verzichtet. Stattdessen wird durch den konsequenten Einsatz von Kompost (der langfristig aus Material von anderen Flächen hergestellt wird) ein nährstoffreicher Boden aufgebaut und damit das regenerative System gefördert.
Es werden Fruchtfolgen angebaut, die einen angemessenen und ausgewogenen Kulturwechsel ermöglichen. Darin eingebettet wird Gründüngungsanbau und Zwischenfruchtanbau stattfinden, sobald das Zeitfenster es zulässt (also zwischen dem Kulturwechsel).
Das alles führt zu einem gesunden und lebendigen Boden für unser Gemüse!
Ich habe über euer Projekt gelesen und bin sehr angetan von dem was ihr da gestartet habt.
In Zukunft würde ich mich gerne mit einbringen wenn es gewünscht ist.
Seit ca. 2 Jahren beschäftige ich mich mit Pflanzenkohle und deren Anwendung u.A. in der Landwirtschaft. Ist das bei euch schon ein Thema?
Würde mich gerne mit euch darüber unterhalten.
Euch einen angenehmen Frühlingsanfang.
Martin
Ps: wie groß sind die Flächen die angebaut werden sollen und wo liegen die?
Hallo Martin,
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Pflanzenkohle ist ein spannendes Thema, mit dem sich der Humusaufbau definitiv auf ein anderes Level bringen lässt. Andererseits wird natürlich auch die potenzielle Belastung mit PAKs heiß diskutiert. Vermutlich wird sich da in naher Zukunft noch vieles tun. Deshalb beobachten wir das Thema mit regem Interesse, fest eingeplant ist allerdings noch nichts.
Wir starten jetzt mal auf 0,8 ha, langfristig wird das noch mehr werden.
Liebe Grüße
Heiner
Danke Heiner für die Rückmeldung.
Noch etwas zum Thema PAK, hier ein Linke der die Sachlage gut erklärt.
https://pflanzenkohle.info/pflanzenkohle/pflanzenkohle-erwerben/
Das Thema PAK (Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffen) ist sicher wichtig und wird von Bedenken Trägern und Wissenschaftlern vorgehalten. Es kommt eben wie so oft auf die Qualität der Pflanzenkohle an.
Im übrigen ist die Biologie mit ihren Mikroorganismen sehr wohl in der Anlage auch PAK Belastungen abzubauen, braucht aber Zeit dazu. Wenn z.B. die Pflanzenkohle von Anfang in den Kompostprozess eingesetzt wird ist genügend Zeit für Umwandlung die Aufladung mit Nährstoffen.
Martin
Ps: wer mehr wissen möchte kann gerne mal auf der Seite schauen
https://fachverbandpflanzenkohle.org/